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08.03.2021 Weltfrauentag

'Den Frauen,
die als Arbeiterinnen, Mütter und Gemeindebürgerinnen ihre volle Pflicht erfüllen,
die im Staat und in der Gemeinde ihre Steuern entrichten...'
Der Anlass geht auf May Wood Simons, die die Idee nach Europa brachte,
auf Clara Zentkin und Käte Duncker zurück, die sie verbreiteten.
Der erste Aktionstag hatte quer über alle politischen Lager hinweg am 28. Februar 1909 in den Vereinigten Staaten stattgefunden.
...
Und ist solange Einfluss und Bezahlung noch nicht gleich verteilt sind (bis zu 25 % weniger für die gleiche Arbeit?),
und Gleichstellung noch nicht erreicht ist, weiterhin nötig.
Zu den Wurzeln:
Der deutschsprachige Raum hatte das große Glück,
bzw. die besondere Situation, an einer klassischen Suffrage vorbei gekommen zu sein.Die Bewegung war im England der 1860er,
ausgelöst durch Zwangsuntersuchungen an Prostituierten entstanden,
und hatte zunächst in den 1880ern zur Aufhebung der entsprechenden Zwangsverordnungen geführt.
Sie setzte sich dann quer über alle politische Lager hinweg, ausgehend von Großbritannien, in den Vereinigten Staaten bis hin nach Neuseeland zur Einsetzung des Frauenwahlrechtes fort.
Die Auseinandersetzung war auf beiden Seiten nicht immer gewaltfrei. Anschlägen standen massive persönliche Übergriffe auf Staatsseite, wie die Zwangsernährung bei Hungerstreiks gegenüber.
Diese Erfahrung und Auseinandersetzung hat den weltweiten Umgang mit dem Thema massiv geprägt.
...
Im deutschsprachigen Raum befinden wir uns durch einen Schwenk im frühmittelalterlichen Recht in einer Sondersituation.
Mit dem Erreichen von ersten Grenzen der Tragfähigkeit wurden Frauen in der salischen Gesetzgebung um die erste Jahrtausendwende im Reichsgebiet vom Erbe in Titeln und Rechten ausgeschlossen.
Königinnen verloren ihre Salbung.
Damit war die Zahl der Erbberechtigten erst mal um die Hälfte halbiert.
Übergriffe gegenüber Andersgläubigen und der Landbevölkerung sollten später folgen.
Dieses Mißverhältnis, das seinen Niederschlag in der gesamten europäischen Geschichte findet und Kriege ausgelöst hat
(Erbfolgekriege gehen häufig auf die entsprechende, unterschiedliche Rechtsauslegung zurück),
wurde im 19. Jahrhundert in der wilhelminischen Kaiserzeit erneut bestärkt.
In dem Maße, in dem Bürgerrechte eingeschränkt wurden,
wurde die verbleibende Macht über Frauen, Andersgläubige und Nachgezogene als chauvinistisches Privileg betont und herausgestellt.
Und systematisch gegeneinander ausgespielt.
Und systematisch gegeneinander ausgespielt.
Das prägt uns bis heute.
In Wahrnehmung, in der Verteilung von Rechten und Mitteln und im Umgang miteinander.